Veranstalter
Der Kongress wurde von der Pädagogische Hochschule FHNW und die Pädagogische Hochschule Zürich organisiert.
Programm
Der 5. Internationale Kongress der IGSP, der gemeinsam von der Pädagogischen Hochschule FHNW und der Pädagogischen Hochschule Zürich ausgerichtet wird, fokussiert thematisch auf die Felder und Institutionen, in denen Professionalisierungsprozesse von (zukünftigen Leh-rer:innen stattfinden sowie auf die dort jeweils gestalteten und zu beobachtenden Praktiken und Qualität(en). Diese beinhalten grundständige Studiengänge ebenso wie Quer- und Sei-teneinsteigenden-Programme und grundsätzlich alle Phasen der Lehrer:innenbildung.
Der ursprüngliche Haupttitel des internationalen Kongresses «Lernen in der Praxis» wird auch beim 5. Kongress inhaltlich sukzessive erweitert, um die Weitung des theoretischen und empirischen Horizonts des Gegenstandsbereichs Schul- und Berufspraktischer Studien zu markieren.
Angesprochen sind damit sowohl Forschende zum Gegenstandsbereich als auch alle Betei-ligten am Studienbereich und Personen, die von der ersten über eine zweite Phase bzw. in den inzwischen diversifizierten Formen des Zugangs zu pädagogischen Berufen arbeiten, gleich welcher Praxis sie sich primär zugehörig fühlen.
Die Tagungsthematik beinhaltet drei zentrale Aspekte:
- Mit der Figur zweier Praxen (Hackl, 2014; Leonhard et al., 2016; Schrittesser & Hofer, 2012) werden die je eigenen Praxen an den Hochschulen und im Berufsfeld, die sich vor Ort ereignen und Gegenstand der Beobachtung werden können, hervorgehoben und differenziert. Dabei wird angenommen, dass in beiden Praxen jeweils auf eine Fülle differenter Theorien Bezug genommen wird, die zu explizieren ertragreich er-scheint.
- Der Begriff der Praktiken (Alkemeyer, 2013; Hillebrandt, 2014; Idel & Schütz, 2017; Reckwitz, 2003; Reh, Fritzsche, Idel, & Rabenstein, 2015; Schatzki, 2002) verweist auf die Ebene konkreten Tuns in den verschiedenen Feldern der Lehrer:innenbildung, also die Vollzugswirklichkeit, in der an den jeweiligen Orten Menschen berufsbezogen mit-einander in Beziehung treten. Hier finden wechselseitige Adressierungen z.B. in Bezug auf Ansprüche an das Gegenüber statt, zu denen dieses sich dann situativ verhält. Dies hinterlässt bei den Beteiligten «Spuren», die Gegenstand der Untersuchung wer-den können. Der Begriff der Praktiken verweist zugleich auf jenes implizite Wissen, das – familiär, schul- und berufsbiographisch angelegt – Wahrnehmungen, Deutungen (des Schulischen, des Fachlichen, der Interaktionsdynamiken) und Handlungen hervorbringt und konstitutiv für Passungsverhältnisse und Aushandlungsprozesse mit den studentischen und beruflichen Anforderungen ist.
- «Qualität(en)» beziehen sich nicht nur auf Qualität im Sinne normativer Vorstellungen des «guten Praktikums» oder der «guten Mentorin», sondern auch auf die deskriptive Unterscheidung der Beschaffenheit unterschiedlicher Kontexte, in denen Professiona-lisierungsprozesse von Lehrer:innen und pädagogischen Fachpersonen stattfinden. Damit verbunden sind neben der Untersuchung von Rahmenbedingungen wie Zeiträu-men, Unterstützungssystemen und Anforderungslogiken von Professionalisierung im Studienbereich auch Fragen der Qualifizierung der verschiedenen Akteur:innen. Ein solcher Fragehorizont verweist auch auf die politische Dimension, die die Lehrer:in-nenbildung massgeblich beeinflusst. Auswirkungen derartiger Einflussnahmen sind auf Ebene der Praktiken konkret beobachtbar und verweisen nicht selten auf bemerkens-werte Differenzen zwischen der programmatischen Absicht und dem beobachtbaren ‘impact’.
Keynote Speaker
- Prof. Dr. Barbara Getto (Pädagogische Hochschule Zürich)
- Prof. Dr. Uwe Hericks (Universität Marburg)
- Jun.-Prof.in Nele Kuhlmann (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Kongressleitung
- Martin Adam (PH FHNW)
- Monika Flohr (PH FHNW)
- Prof. Dr. Julia Kosinar (PH Zürich)
- Prof. Dr. Tobias Leonhard (PH Zürich)
- Prof. Dr. Michael Ruloff (PH FHNW)
- Prof. Dr. Corinne Wyss (PH FHNW)